Die gefährlichste Impfung?

By Štefan Emrich | 20 June 2017

Die gefährlichste Impfung? Die nicht erfolgte.

Wir müssen das Rad ja nicht (jedes Mal) neu erfinden. In diesem Fall hat das Sciencemag bereits eine schöne Artikelserie zum Thema veröffentlicht. Unter anderem mit einer sehr schönen, interaktiven Grafik die veranschaulicht, wie wirksam die Einführung von Impfungen Krankheiten eindämmt. Sie zeigt aber auch, dass die Krankheiten dann leider auf einem niedrigen Level stagnieren, anstatt dass sie, wie die Pocken, ausgerottet werden.

Grund dafür sind unter anderem Impfgegner, die durch die Impfverweigerung allerdings nicht nur sich selbst in Gefahr bringen. Denn nur wenn eine hohe Durchimpfungsrate (von bis zu 95%) erreicht wird, können Krankheiten ausgerottet werden. Und nur dann sind auch jene geschützt, die entweder nicht geimpft werden können (z.B. Kleinkinder oder gebrechliche Personen) oder bei denen die Impfung wirkungslos geblieben ist. Diesen Effekt bezeichnet man als Herdenimmunität.

Veranstaltung zum Mitmachen

Um den alternativen Fakten von Impfgegner wissenschaftlich belegte entgegenzustellen, veranstalten wir am Freitag den 23.6.2017 ein Live-Experiment. In diesem wird mit 100 TeilnehmerInnen (und ohne wirkliche Krankheit ;) simuliert, wie sich Epidemien ausbreiten und wie der Effekt der Herdenimmunität wirkt.

Auf einem schachfeldartigen Raster von 7x30 Feldern werden die TeilnehmerInnen, ausgehend von einer Handvoll Erkrankten, die Ausbreitung - bei geringer Impfrate - schrittweise durchleben. In zwei weiteren Simulationsläufen wird das Experiment wiederholt, wobei einmal hinreichend viele durch „Impfung“ geschützt sind und ein zweites mal Quarantäne zur Eindämmung der Epidemie eingesetzt wird.

Um zu aussagekräftigeren Analysen zu gelangen, wird das gesamte Experiment von einer Videokamera aus der Vogelperspektive erfasst und parallel im Rechner simuliert. Danach lässt sich mit einer Computersimulation zeigen, was passiert, welche Gleichung die Besucher auf dem Raster erzeugt haben, welche Limitierungen durch das (noch immer kleine) Raster entstehen und was notwendig ist, um genauere Ergebnisse zu berechnen.

Info für alle Interessierten:

Veranstaltungsplakat

Live-Experiment zur Herdenimmunität - zum Mitmachen an der TU Wien